Samstag, 9. November 2013

Der lange Fingernagel in Asien

In Asien sieht man es häufiger, das an der linken Hand der Fingernagel des Daumen oder des kleinen Fingers deutlich länger ist als die anderen. Woher kommt das? Hat das damit zu tun, dass die Inder die linke Hand aus unrein ansehen, da sie die Benutzung vom Klopapier traditionell nicht kennen und dann mit links einmal durchwischen? :) Was macht der Fingernagel dabei? *hust*

Nach ausführlichen Recherchen meinerseits im objektiven Internet ist es wohl so, dass anhand des längeren Fingernagels sich die Mittelschicht von der unteren Schicht abgrenzen will. Wer keine körperliche Arbeit leistet, kann lange Fingernägel haben. Somit kann man direkt sehen, ob im Strassenbau oder im Büro gearbeitet wird. Dagegen haben die sehr wohlhabenden Leute wiederrum keinen langen Fingernagel. Denen sieht man die Kohle wohl auch so an!
http://blogger.chinaseite.de/2008/12/17/der-lange-fingernagel-und-seine-bedeutung.html (interessant hier auch der erste Kommentar von Joe: "Mit den langen Fingernägeln habe auch ich schon einige Erfahrungen gemacht. Ursprünglich handelt es sich tatsächlich um ein Zeichen was darauf hinweist das es sich um eine Person handelt, welche Körperliche Arbeit ablehnt und den Anspruch erhebt nur Geistige Arbeit zu vollrichten. Also findet man diese Leute normalerweise an Hochschulen, Universitäten oder in der Verwaltung. Während eines Praktikum in China hatte ich zwei Chinesische Betreuer diesen schlages. In der Regel sind diese Leute etwas älter, haben wenig mit Leuten aus dem Westen zu tun gehabt und verhalten sich in ihrem Denken und Handeln sehr Ordodox. Bei Jungen Akademikern verzichtet man zwar heute auf dieses Alt-Chinesische Relikt doch der Kerngedanke ist immer noch in der Chinesischen Gesellschaft verankert. Dazu zwei Beispiele:
1. Als ein Deutscher Freund seine Chinesische Freundin Heiraten wollte, um gemeinsam in Deutschland zu leben machte er ihr klar das sie sich in Deutschland einen Job suchen muß. Da blieb ihr der Mund offen stehen. Nach einer Weile sagte sie ihm das sie sich nur für Geistige Aufgaben berufen sehe. Daraufhin Antwortete er damit Körperliche und Geistige Arbeit bei uns zusammen gehören und die Grundlage für unsere Wirtschaftliche Stärke + Lebensstandard bilden.")
(Außerdem: Wenn in Europa jemand nen langen Fingernagel am kleinen Fingernagel hat, dient das vermutlich eher als Koks-Schaufel, von der man entspannt Schnupfen kann) :)

Wobei wir wieder beim Schichtendenken/Kastendenken wären. Offiziell ist die "Unberührbarkeit" abgeschafft, allerdings trotz Wirtschaftsboom und Aufklärung finden in Indien Heiraten und somit das gesellschaftliche Leben weiterhin in den einzelnen "Kasten" statt.

Kastenwesen in Indien - Informationen der Bundeszentrale für politische Bildung

Tja, bei meinen Recherchen bin ich dann noch über die Konfuzianische Lerntradition gestolpert. Was ist das?
Zitat Wikipedia: Wer dem Anstand und der Sitte entsprechend lebt – also der Etikette, den Riten und der Sitte nach – und sich für die Ahnen aufopfert, verändert sich allein dadurch zum Guten. Das löst einen Dominoeffekt aus, der auf seine Mitmenschen und schließlich den gesamten Kosmos wirkt, was die eigentliche Urordnung wiederherstellt. Das heißt:
    Verhalte ich mich korrekt, ist die Familie in Harmonie.
    Wenn die Familien in Harmonie sind, ist es auch das Dorf.
    Sind die Dörfer in Harmonie, ist es auch die Provinz.
    Sind die Provinzen in Harmonie, dann ist es auch das Reich.
    Sind die Reiche in Harmonie, dann ist es auch der Kosmos.
Deswegen soll der Mensch auch stets das Gemeinwesen und das Staatsinteresse im Auge haben.

Ein Aufsatz zu den abendländischen und chinesischen Vorraussetzungen bei den Lehr- und Lerntraditionen findet man hier:
Lehr- und Lerntraditionen

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