Sonntag, 10. November 2013

WE01 - Vom Jazz zum Slum, alles drin

So, gestern Abend netterweise vom Hotel Karten für ne Jazz-Aufführung bekommen (wie alle longtime residents im Hotel). Diesdas, nich so mein Ding, or what?


Naja, dagewesen, Theater mit Sitzen, bisschen geklatscht und dann diesen Blogeintrag begonnen. Ich meine, die geben sich echt Mühe auf der Bühne. Klingt auch gut. Aber erstens darf man keine Getränke mit reinnehmen, zweitens schlaf ich mit'm Jetlag gerade sowie überall ein. Gestern fast im Meeting weggeknackt, ein fetter Zucker hat mich gesaved. :) naja, Jazz kann ganz schön langsam und einschläfernd sein, wusste ich gar nicht. Wollte schon immer mal nen fettes Kontrabass-Solo hören, supanice! Gähn, gleich rollt hier ganz bestimmt nen Heuballen durch... Reeperbahn, ick vamisse dia!!!

So, bin tatsächlich eingeschlafen! :) ...und mit nem heftigen Zucker wieder aufgewacht.
Nach der Pause hatte ich keine Lust mehr und bin nach Hause gelaufen...ja, gelaufen. Dunkel, laut, viele Gerüche...
An der nächsten Strassenecke war so eine Art Mumbai Dom. Der Unterschied zum Hamburger Dom bestand einfach darin, dass die Fahrgeschäfte jeglicher Art vom Mensch und Muskelkraft angetrieben wurden. Das heisst, das Karussel wurde von einer Person bewegt, die Schiffsschaukel manuell hin- und hergeschwungen, selbst die Autos für die Kleinen wurden von größeren Jungs einfach angeschoben. Und dann haben noch nen Dutzend Pferde auf Kundschaft gewartet. Außerdem gibts hier silberne Touristen-Kutschen, die immer bunt beleuchtet sind.



Exkurs:
Zwangsheirat: Einer oder beide Ehepartner sind gegen die Ehe.
Arrangierte Ehe: Die Heiratskandidaten sehen sich 1-2mal vor der Hochzeit und haben ein Vetorecht, dann müssen sich die Eltern nach einem neuen möglichen Partner umsehen.
Die arrangierte Ehe ist in Indien noch ganz normal: http://www.mdr.de/unicato/marriages_hintergrund100.html

Außerdem hatte ich mir vor der Reise überlegt, ob ich nicht einen externen Handy-Lautsprecher mitnehme. Aber: Wozu Lautsprecher mitnehmen, wenn mit 3,5 Klinke ne 5.1. Anlage auf 15qm im Hotelzimmer wartet!

Am Samstag abend waren wir dann im "The Irish House". Ab 10 Uhr abends wird die House/Elektro-Musik voll aufgedreht, viele westlich orientierte Inder/innen sind dort anzutreffen, geht ab, subbanize! Bilder vom Irish House in Mumbai
Einen Mojito gibts da für ca. 350 Rupies, d.h. so 4,50 EUR. Is okay, aber eigentlich recht teuer. Dafür ist die Location eigentlich schon fast europäisch, hat Spaß gemacht. Um 1 Uhr ist der Spaß dann allerdings vorbei, dann muss die Bar schließen, falls nicht eine besondere Konzession vorliegt.

Gut geschlafen, heute ist Sonntag, heute ist frei :) Wir werden vermutlich gleich den Stadtteil Malabar Hill erkunden. Also, los geht´s, als erstes sind wir mit dem Taxi zum Wasserbecken, dem Banganga Tank.


Von B zu A sind wir dann gelaufen. Der Banganga Tank ist aus einer Süßwasserquelle gespeist, obwohl man nur wenige Meter vom Meer entfernt ist. Erdient neben der Wasserversorgung auch als kultureller Treffpunkt und hat über die Jahre Künstler und Filmemacher inspiriert.
Wikipedia: Banganga Tank



Dann ging es weiter zu C. Also einmal durchs Slum und zum Wasser. Da standen wir dann im Klo des Slums. - ohne Worte - War ne doofe Idee, zum Wasser zu wollen...




Auf dem Weg weiter zu den Hängenden Gärten sind wir an mehreren Jain Tempeln vorbeigekommen, gibt viele hiervon in Mumbai. Etwa 4,4 Millionen Jains gibts auf der Welt, davon 4,2 Mio. in Indien, davon sehr viele in Mumbai. Die meisten sind erfolgreiche Geschäftsleute und arbeiten in Banken und Versicherungen. Im Vergleich zu ihrer Anzahl haben sie einen hohen Einfluss auf die Wirtschaft/Politik.
Wikipedia: Religion Jain
Religionen in Indien allgemein  


Dann die Hängenden Gärten. Da hing zwar nichts so richtig, war aber schön anzusehen und viele Leute nutzen den Sonntag, um hier etwas auszuspannen. Allerdings ist auch nur ein kleiner Teil für die Allgemeinheit zugänglich.



Im nicht zugänglichen Teil der hängenden Gärten befinden sich die Schweigenden Türme. Hier sind die Parsen verantwortlich, die ihre Toten auf Türme legen, damit diese dann von Geiern gefuttert werden können. Nach dem Glauben der Parsen sind Feuer, Wasser, Luft und Erde heilig - um nichts davon zu beschmutzen, überlassen sie ihre Toten den Geiern. Hier mal das Ganze ausführlich:
Spiegel.de: Bestattungsritual in Mumbai: Gezüchtete Geier für die Toten

Anschließend sind wir zum Ghandi Haus gelaufen (entgegengesetzt dem Pfeil) und haben da mal reingeschaut.


Also Kohle is hier genug vorhanden, is halt nur komisch verteilt. Das teuerste Haus der Welt steht hier übrigens auch... Davon erzähl ich demnächst mal.
 

 
 




Hab ich schon erwähnt, dass ich aufm Klo nen Festnetztelefon hab? Also, wenn das Papier alle ist, einfach mal die Null wählen :D


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